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Xgen soll nahezu stabil bleiben

Bonn (energate) - Die Bundesnetzagentur hat einen Vorschlag zum sogenannten generellen sektoralen Produktivitätsfaktors für die bereits laufende, vierte Regulierungsperiode vorgelegt. Der Produktivitätsfaktor (Xgen) soll nach Vorstellungen der Behörde bei 0,91 Prozent liegen und damit nahezu gleichauf wie in der vorangegangenen Regulierungsperiode (0,9 Prozent). Der Xgen fließt im Rahmen der Anreizregulierung in die Berechnung der Erlösobergrenzen für Netzbetreiber ein, die wiederum Grundlage für die Berechnung der Netzentgelte sind. Vereinfacht ausgedrückt: je höher der Xgen ausfällt, umso mehr Druck entsteht auf Netzbetreiber, ihre Prozesse zu optimieren und Kosten zu senken.

 

Grundannahme dahinter ist, dass der Produktivitätsfortschritt der Energiebranche über dem der allgemeinen Wirtschaft liegt. Ziel ist ein möglichst effizienter Netzbetrieb und möglichst geringe Netznutzungsentgelte, die gleichzeitig der Branche noch ausreichend finanziellen Freiraum bieten. Die Bundesnetzagentur hat eine Konsultation zum neuen Xgen gestartet. Sie läuft ab sofort und endet am 18. September. 

 

Wie bereits für die vorangegangene Regulierungsperiode stützt sich die Bundesnetzagentur auch bei der Berechnung für die aktuelle Regulierungsperiode (2024-2028) auf zwei wissenschaftlichen Methoden, den Malmquist-Index und den Törnqvist-Index. Dieses Vorgehen hatte der Bundesgerichtshof der Behörde im Januar auch höchstrichterlich bestätigt. Der von der Bundesnetzagentur errechnete Xgen liegt nach der Törnqvist-Methode bei 1,20 Prozent, nach der Malmquist-Methode bei 0,91 Prozent. Die Bundesnetzagentur bewegt sich also mit dem von ihr vorgeschlagenen Wert am untersten Rand der Bandbreite, die sich aus diesen beiden Zahlen ergibt. Die Bundesnetzagentur begründete dies damit, sie wolle einen "validen, aber auch einen erreichbaren und übertreffbaren Wert" sicherstellen.

 

Strom- und Gassektor nähern sich an

 

Für die vorangegangene, dritte Regulierungsperiode war die Bundesnetzagentur mit ihrer Vorgabe von 0,9 Prozent sogar noch unter der errechneten Bandbreite von 1,35 bis 1,82 Prozent geblieben. Sie begründete dies seinerzeit damit, dass sie keine "unbeabsichtigten Brüche" zwischen dem Strom- und dem Gassektor verursachen wolle. Beim letzteren lag der Xgen in der vorangegangenen Regulierungsperiode nur bei 0,49 Prozent. Für die vierte Regulierungsperiode im Gassektor (ab 2023) hat die Bundesnetzagentur einen Produktivitätsfaktor von 0,75 Prozent konsultiert, die finale Festlegung steht noch aus.

 

In der ersten und zweiten Regulierungsperiode hatte die Bundesnetzagentur den generellen sektoralen Produktivitätsfaktors noch per Verordnung ohne Berücksichtigung der beiden wissenschaftlichen Methoden festgelegt. Er lag für die erste Regulierungsperiode Strom bei 1,25 Prozent und für die zweite bei 1,5 Prozent.

 

Gegenwind vom BDEW

 

Nachdem bereits in der Vergangenheit mehrfach Netzbetreiber gegen den Xgen geklagt hatten, gab es auch nun kurz nach dem Start der Konsultation Gegenwind aus der Branche. "Der von der Bundesnetzagentur vorgesehene Xgen ist zu hoch und gefährdet die für die Energiewende erforderlichen Milliardeninvestitionen in die Netze", warnte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Sie verwies darauf, dass die Stromnetze für das Erreichen der Klimaziele deutlich aus- und umgebaut werden müssten. Schon in der abgelaufenen Regulierungsperiode sei der Xgen deutlich zu hoch gewesen. In der Vergangenheit hatte es sogar Branchenstimmen gefordert, dass der Xgen sich der Null annähern müsse. /sd

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