Windpark Jüchen nach Neubau am Netz
Jüchen (energate) - Im Rheinischen Revier ist der Windpark Jüchen des Windradherstellers Nordex an der A 44n ans Netz gegangen. Der Park besteht aus sechs Windrädern, hat eine Gesamtleistung von 27 MW und befindet sich auf rekultivierten Tagebauflächen. Mit den 164 Meter hohen Windrädern können rund 26.000 Haushalte versorgt werden - mehr, als es in Jüchen gibt. Die Bevölkerung soll außerdem durch ein Beteiligungsmodell an dem Windpark profitieren. Nordex übergibt mit der Inbetriebnahme den Park nun an die Betreiber und Kooperationspartner RWE, NEW und die Stadt Jüchen. Dabei hält RWE 51 Prozent an den Windanlagen, NEW und die Stadt Jüchen 49 Prozent.
Abriss wegen erheblicher Mängel
"Das Ziel aller Projektpartner ist erreicht: Die Rotoren drehen sich und der Windpark erzeugt grünen Strom", sagte Harald Zillikens (CDU), Bürgermeister der Stadt Jüchen, im Rahmen der Einweihung. Ursprünglich sollte der seit April 2020 im Bau befindliche Windpark im April 2021 ans Netz gehen. Bei der sukzessiven Inbetriebnahme 2021 speiste der Park jedoch keinen Strom ins Netz ein. Nordex stellte im August desselben Jahres Mängel an der Anlagenbaureihe fest.
Bei den Windrädern in Jüchen wurden 2022 Baumängel in den Betonteilen der Hybridtürme festgestellt. Da diese nicht ohne Weiteres behoben werden konnten, demontierte Nordex zuerst große Teile der Anlagen und sprengte anschließend die Türme. Bei dem Rückbau wurde der Hersteller von RWE unterstützt. Die Maschinenhäuser, Naben und Rotorblätter der Altanlagen konnten bei den neuen Windrädern wiederverwendet werden.
Weitere Windanlagen im Rheinischen Revier
Die Windenergie im Rheinischen Revier wächst weiter. So hat der Energieerzeuger Notus Energy zwei Windräder des Typs Vestas V150 mit je einer Leistung von 6 MW in Betrieb genommen. Für die Anlagenplanung in Vanikum brauchte das Unternehmen zehn Jahre, für den Bau 16 Monate. Rund zwei Kilometer entfernt ist das Kohlekraftwerk Neurath. Von den Windrädern profitieren die Gemeinden Rommerskirchen, Bergheim, Bedburg und Grevenbroich zudem finanziell, denn Notus Energy rechnet mit einer jährlichen Summe von 40.000 Euro über ein Beteiligungsmodell.
Zwei weitere Anlagen befinden sich nahe Rommerskirchen vor dem Baubeginn und sollen 2025 ans Netz gehen. "Wir setzen darauf, dass die Regionalplanung in Düsseldorf und Köln die richtigen Weichen für den zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien im Rheinland stellt und ausreichend geeignete Flächen ausweist", so Heinrich Lieser, Geschäftsführer der Notus Energy West GmbH & Co. KG. /hp