Unternehmen kaufen zu wenig E-Autos
Brüssel (energate) - Die Elektrifizierung gewerblicher Flotten hinkt dem privaten Sektor hinterher. Insbesondere in den beiden größten europäischen Märkten, Deutschland und Frankreich, melden Unternehmen prozentual weniger E-Autos als Privatverbraucher an, heißt es in einem Bericht der NGO Transport & Environment. Dabei komme den Käufern von Firmenautos eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung des Verkehrssektors zu: Firmenautos werden häufiger gekauft als Privatwagen, die Käuferinnen und Käufer verfügen über eine höhere Kaufkraft, genießen Steuervorteile und fahren mehr Kilometer. Dennoch hinkt die Elektrifizierung der Unternehmensflotten in 73 Prozent der europäischen Länder dem privaten Sektor hinterher. Ausnahmen bilden beispielsweise die Niederlande, Belgien und Österreich.
Hohe Differenz in Deutschland
Zum dritten Mal in Folge kauften europäische Unternehmen weniger emissionsfreie Fahrzeuge als private Verbraucher (14,1 % gegenüber 15,6 %). In Deutschland ist nach den Berechnungen von Transport & Environment die Disparität noch größer: 25,6 Prozent der Neuanmeldungen im Privatsektor waren Elektroautos mit Batterie (BEV). Auf der Unternehmensseite waren es mit 16,3 Prozent deutlich weniger. Deutschland melde darüber hinaus 40 Prozent aller europäischen schweren Nutzfahrzeuge an, die als besondere Klimasünder gelten.
Die größte Differenz findet sich in Dänemark, wo sich Unternehmen in 26,1 Prozent der Fälle für BEVs entscheiden. Dieser im Vergleich hohe Wert steht jedoch einer Kaufentscheidung für BEVs im privaten Segment von 53,1 Prozent gegenüber. /rh