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Studie: Biomasse für Klimaneutralität nicht nötig

Berlin (energate) - Klimaneutralität kann in Deutschland ohne den Einsatz von Biomasse erreicht werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine wissenschaftliche Studie der Universität Hannover zu Flächennutzung und Dekarbonisierung in Deutschland.

 

In der Studie untersuchten die Autoren der Arbeitsgruppe Rolf Brendel (Abt. Solarenergie) die Flächennutzung von Energieträgern und die Kosten des Energiesystems, wenn dieses vollständig dekarbonisiert wird. Sie gehen davon aus, dass gegen Ende der Dekarbonisierung der Bedarf an Fläche und auch der Wert des Bodens stark ansteigt. Biomasse und Photovoltaik konkurrieren in diesem Szenario um die verfügbare Fläche.

 

Photovoltaik und Windkraft statt Biomasse

 

Derzeit wachsen laut der Studie Pflanzen für Bioenergie auf 23.500 km2 Fläche, was etwa 6,5 Prozent der Fläche in Deutschland entspreche. Als Energiepflanzen würden dabei vor allem Raps und Mais angebaut. Laut den Autoren sind aber nur sechs Prozent der Fläche für Energieproduktion notwendig, um Klimaneutralität zu erreichen. Von dieser müssten vier Prozent für Photovoltaik und zwei Prozent für Onshore-Windkraft eingesetzt werden. Biomasse ist demnach nicht notwendig. Laut den Autoren wird mit dieser Aufteilung das kosteneffizienteste klimaneutrale Energiesystem erreicht.

 

Die Autoren warnen in der Studie, dass die Bewertung der verfügbaren Fläche für die Energiegewinnung so früh wie möglich beginnen solle, da Energiesysteme pfadabhängig seien und die Umstellung eine hohe Trägheit aufweise. Auf diese Weise könnten Lock-in-Effekte vermieden werden, die die Dekarbonisierung behindern könnten.

 

Für Biomasse dürften sich einige Regeln bald ändern. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat eine Reform der Biomasseförderung angekündigt. Biomasse soll demnach verstärkt in den Zeiträumen eingesetzt werden, in denen Windenergie- und Solaranlagen nicht genug Strom produzieren. /kij

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