Smart Meter: Zwei Prozent der Haushalte ausgestattet
Berlin (energate) - Der verpflichtende Rollout von Smart Metern in Deutschland ist am 1. Januar 2025 offiziell gestartet. Nach Einschätzungen der Smart-Meter-Initiative (SMI) liegt die Verbreitung der intelligenten Stromzähler derzeit bei rund zwei Prozent. Bereits vor dem 1. Januar hatten die Gründungsmitglieder der SMI - Ostrom, Rabot Energy, Tibber und Octopus Energy - eine deutliche Steigerung der Nachfrage verzeichnet. Insgesamt wurden im Jahr 2024 vierstellige Bestellzahlen pro Unternehmen erreicht, heißt es in einer Mitteilung.
Die SMI steht nach eigenen Angaben mit 18 der 20 größten Messstellenbetreiber in Deutschland im Austausch. Für 70 Prozent der deutschen Haushalte gebe es "seitens der grundzuständigen Messstellenbetreiber mittlerweile einen Ansprechpartner, auch wenn praktisch noch nicht alle Anwendungsfälle abgedeckt werden können".
SMI mahnt zur Eile
Die Initiative mahnt zur Eile. Der Rollout dürfe nicht durch politische Hürden ausgebremst werden. Gemeinsam mit dem Bundesverband Neue Energiewirtschaft fordert die SMI eine zügige Digitalisierung der Stromnetze, wie sie in anderen europäischen Ländern bereits erfolgreich umgesetzt wurde. Die Initiative zählt mittlerweile 14 Unterstützer.
Seit Januar sind die Kosten für den Einbau eines Smart-Meter-Gateways auf maximal 30 Euro gedeckelt. Die jährliche Gebühr für Haushalte mit bis zu 10.000 kWh Verbrauch darf bei höchstens 20 Euro liegen. Die scheidende Bundesregierung hatte im Zuge einer Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes auch Änderungen am Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) geplant, unter anderem eine Anhebung der Preisobergrenzen.
Anhebung der Preisobergrenzen in der Schwebe
Angesichts der Ungewissheit über die Verabschiedung des MsbG wegen des Bruchs der Ampelkoalition hatte der Messstellenbetreiber Netze BW gegenüber energate Alarm geschlagen. Ohne die geplanten Anpassungen der Preisobergrenzen für intelligente Messsysteme drohe "ein Marktversagen", warnte Arkadius Jarek, Leiter Messstellenbetrieb, im Interview.
Smart Meter ermöglichen Haushalten den Zugang zu dynamischen Stromtarifen, die sich am Börsenstrompreis orientieren. Dadurch können Verbraucher ihren Stromverbrauch gezielt in Zeiten mit günstigen oder negativen Strompreisen verlagern, beispielsweise für E-Autos oder Wärmepumpen. Allein im Jahr 2024 gab es der SMI zufolge 449 Stunden mit negativen Strompreisen, ein Anstieg gegenüber 301 Stunden im Jahr 2023. /mh