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Pfalzwerke: Schnelllader als Wachstumsmarkt

Ludwigshafen (energate) - Die Pfalzwerke sehen im Aufbau eines bundesweiten Schnellladenetzes ein strategisches Wachstumsfeld. "Für uns ist die Ladeinfrastruktur ein Beitrag zur Diversifikation unseres Produktportfolios über die etablierten Geschäftsfelder hinaus", erklärte Florian Dommel, Bereichsleiter E-Mobility bei den Pfalzwerken, im Gespräch mit energate. Zwar könne man nicht erwarten, dass ein Schnellladepark in der aktuellen Marktsituation ab dem ersten Betriebstag profitabel sei. Aber klar sei, "dass wir einen nachhaltigen Ergebnisbeitrag aus diesem Geschäft erwarten", betonte Dommel. Gerade die Schnelllader brächten aufgrund der hohen Lademengen "Aussicht auf Deckungsbeiträge" mit.

 

E-Auto-Markt noch immer im Hochlauf

 

Wann der Betrieb von Ladesäulen tatsächlich nennenswerte Deckungsbeiträge abwirft, ist angesichts der noch steigerungsfähigen Auslastung indes offen. Man müsse berücksichtigen, "dass wir uns nach wie vor in einer Markthochlaufphase befinden", warb Dommel um Geduld. Die zuletzt stagnierenden Zulassungszahlen für E-Autos führte er auch auf den abrupten Abbruch der E-Auto-Förderung durch die Bundesregierung Ende 2023 zurück. Er sei aber überzeugt, "dass der Weg der Elektromobilität weitergehen wird". 

 

Laut Branchendaten gehört der Versorger aus der Pfalz zu den größten Betreibern von Schnellladestationen bundesweit. Statistiken sahen das Unternehmen zuletzt auf dem siebten Rang, was die Anzahl an errichteten Schnellladepunkten anging - neben weitaus größeren Playern wie EnBW, Tesla, Aral oder Shell. "Wir fühlen uns in diesem Branchenumfeld durchaus wohl", gab sich Dommel selbstbewusst. Es sei auch nicht wahrzunehmen, "dass wir aus dem Markt gedrängt werden", ergänzte er mit Blick auf das Feld der Wettbewerber. 

 

Fokus auf hochfrequentierte Standorte

 

Ohnehin hält der E-Mobilitäts-Manager nicht die Größe des Unternehmens oder die Zahl der Ladestationen für ausschlaggebend, sondern vielmehr die Lage und Attraktivität der Standorte. Deswegen setzen die Pfalzwerke beim Ausbau des Ladenetzes insbesondere auf Partnerschaften mit dem Einzelhandel - etwa mit Baumarkt- oder Supermarktketten. "Das sind Use-Cases, die für uns relevant sind", so Dommel. 

 

Die Pfalzwerke haben im vergangenen Geschäftsjahr nach eigenen Angaben mehr als 30 Mio. Euro in den Ausbau der Ladeinfrastruktur investiert. Neben dem Stromnetzausbau gehört der Bereich damit zu den absoluten Investitionsschwerpunkten. Für weitere Ausbauprojekte ist auch gesorgt: Zuletzt sicherte sich der Versorger bei den Ausschreibungen für das "Deutschlandnetz" mehrere Zuschläge für die Errichtung von insgesamt 400 Ladepunkten an 40 Standorten. 

 

Debatte um Ladenetzausbau "überzogen"

 

Die zuletzt wieder aufgeflammte Debatte um die Geschwindigkeit des Ladenetzausbaus bezeichnete Dommel derweil als "überzogen". Die Energiebranche habe in den vergangenen Jahren massiv investiert und Ladesäulen errichtet. "Ich kann auch kein Nachlassen erkennen", betonte der Pfalzwerke-Manager. Er zeigte sich überzeugt, dass spätestens mit der Fertigstellung des Deutschlandnetzes im Jahre 2026 die Diskussion ein Ende hat. Zuletzt hat eine Studie im Auftrag der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur einen deutlich schnelleren Ausbau des Ladenetzes angemahnt. Das fordert auch die Automobilbranche schon lange. /rb 

 

Das gesamte Interview mit Florian Dommel. Bereichsleiter E-Mobility bei den Pfalzwerken, lesen Sie im Add-on Markt & Industrie.

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