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Neuer Ländervorstoß für Energiewendefonds

Brunsbüttel/Magdeburg (energate) - Die Idee eines halbstaatlichen Fonds zur Finanzierung von Energie- und Wärmewendeprojekten gewinnt weitere Unterstützer auf Landesebene. Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann (SPD) kündigte an, einen Antrag für einen Energiewendefonds bei der derzeitigen Energieministerkonferenz in Brunsbüttel einbringen zu wollen. Die Kosten der Energie- und Wärmewende seien beträchtlich, begründete der Landesminister seinen Vorstoß. "Wir müssen vor allem auch den Kommunen und ihren Stadtwerken finanziell unter die Arme greifen. Gerade städtische Versorger haben oft keine üppige Eigenkapitaldecke, müssen aber in den nächsten Jahren beträchtliche Investitionen in ihre Wärmenetze stemmen", erläuterte Willingmann. 

 

Stadtwerken fehlt Kapitalmarktzugang

 

Der SPD-Politiker verwies in diesem Zusammenhang auf Berechnungen des BDEW, wonach sich die Transformationskosten in der Energiewirtschaft allein bis 2030 auf 750 Mrd. Euro summieren werden. Zugleich erinnerte er daran, dass insbesondere kleinere Energieversorger über keine direkten Zugänge zum Kapitalmarkt verfügten, da sie für institutionelle Investoren kaum attraktiv seien. Vor diesem Hintergrund sei die Einführung eines Energiewendefonds notwendig. "Wir müssen die Kapitalausstattung und damit die Risikotragfähigkeit der Versorgungsunternehmen stärken", mahnte Willingmann. Dann könnten Unternehmen auch privates Kapital für die notwendigen Investitionen gewinnen. 

 

Den Energiewendefonds hatten die Branchenverbände BDEW und VKU angesichts der enormen Investitionsbedarfe durch Netzausbau und Wärmewende ins Gespräch gebracht. Das Modell hat an vielen Stellen Anklang gefunden, auch aufseiten der Städte und Gemeinden. Die Energieministerinnen und -minister der Länder beraten derzeit in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) über verschiedene energiepolitische Themen. Dazu gehören die Wärmewende, der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft, Entlastungen bei den Strompreisen sowie der weitere Ausbau erneuerbarer Energien. Ursprünglich war auch geplant, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) an dem Treffen teilnimmt. Ob es nach dem Zerwürfnis der Ampelkoalition in Berlin bei diesem Plan bleibt, ist offen. Für den 8. November ist eine Abschlusskundgebung geplant. /rb

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