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Netzengpass: Stadtwerke stoppen Hausanschlüsse

Oranienburg (energate) - Das Verteilnetz der Stadtwerke Oranienburg hat seine Kapazitätsgrenze erreicht. Um die Versorgungssicherheit nicht zu gefährden, gewährt der Brandenburger Kommunalversorger "vorübergehend" weder neue Hausanschlüsse noch Leistungserhöhungen im Bestand. Auch das große wirtschaftliche Wachstum und der Zuzug neuer Einwohner hätten den Strombedarf der Kommune schneller als gedacht wachsen lassen und so zu der misslichen Lage geführt, erläuterten die Stadtwerke. Demnach können auch neue Gewerbe- und Industrieflächen derzeit nicht an das Netz angeschlossen und mit Strom beliefert werden. "Bestehende Verträge sind nicht betroffen", so der Versorger.

 

Engpass dauert unter Umständen bis Ende 2026

 

Abhilfe schaffen soll ein seit 2023 im Bau befindliches Umspannwerk. Dieses wird allerdings wohl erst Ende 2026 in Betrieb gehen, prognostiziert der Versorger. Dazu steuern die Stadtwerke auf Beschluss der Kommunalverwaltung knapp 14 Mio. Euro Eigenkapital bei. "Wir müssen jetzt schnellstmöglich Mittel und Wege finden, den Missstand zu beseitigen. Für die Kernstadt von Oranienburg und Sachsenhausen würde es sonst bedeuten, dass wir in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht mehr bauen können", kommentierte Stadtwerke-Aufsichtsrat Burkhard Wilde.

 

 Zwischenlösung in Arbeit

 

An einer Zwischenlösung werde mit dem vorgelagerten Hochspannungsnetzbetreiber Edis und der Kommunalverwaltung "Hand in Hand und mit Hochdruck" gearbeitet, beteuert das Unternehmen. Gleichwohl sei die Eon-Tochter Edis gegenwärtig nicht in der Lage, "schon seit über einem Jahr angeforderte zusätzliche Kapazität über ein eigenes Umspannwerk bereitzustellen", klagen die Stadtwerke. Edis beteuerte seinerseits auf Nachfrage, die Stadtwerke sowohl mit der Bereitstellung zusätzlicher Leistung über das Hochspannungsnetz als auch beim Bau des Umspannwerks "mit Know-how" unterstützen zu wollen. Allerdings sei in den laufenden Gesprächen noch keine Entscheidung gefallen. "Weitere Einzelheiten können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommunizieren", erklärte ein Edis-Sprecher. Alle maßgeblichen Behörden seien informiert, hieß es weiter. Ebenfalls mit Hinweis auf einen laufenden Informationsaustausch mit den Versorgern wollte die Bundesnetzagentur zunächst keine Stellungnahme gegenüber energate abgeben. /pa

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