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N-Ergie rüstet Erdgasleitung auf Wasserstoff um

Nürnberg (energate) - Der Nürnberger Versorger N-Ergie will sich am Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes beteiligen. Hierzu wird er eine bestehende 18 Kilometer lange Erdgas-Hochdruckleitung umrüsten. Das hat das fränkische Unternehmen kürzlich gegenüber der Bundesnetzagentur offiziell bestätigt, teilte es mit. Die Leitung führt von der Übergabestation in Reutles im Nürnberger Norden bis zum Heizkraftwerk im Stadtteil Sandreuth, das künftig den Wasserstoff zur Wärmeerzeugung nutzen soll. Die Turbinen seien bereits H2-ready, 2022 hatte die N-Ergie die Anlage umfassend saniert.

 

800 Kilometer von potenziellen Wasserstoffnetzbetreibern

 

Rund sieben Mio. Euro soll die Umrüstung des Netzabschnitts kosten, rechnet das Unternehmen. Die Maßnahme ist in der Anlage 2 des Kernnetzantrags zu finden. Neben diesem sind dort noch 15 weitere Projekte von lokalen und regionalen Netzbetreibern ("potenzielle Wasserstoffnetzbetreiber") gelistet. Diese Vorhaben kommen zusammen auf eine Gesamtlänge von 800 Kilometern. Dazu gehört auch die Berliner Gasag-Tochter NBB mit 60 Kilometern Leitungen, wie der Gasag-Vorstandsvorsitzende Georg Friedrichs im Gespräch mit energate erläuterte. Weitere Vorhaben kommen von der Badenova, Gasnetz Hamburg, Sachsen Netze oder der saarländischen Creos.

 

Nürnberg: Inbetriebnahme für 2032 vorgesehen

 

Ob diese Vorhaben tatsächlich genau so kommen, wie es der aktuelle Planungsstand des Wasserstoff-Kernnetzes vorsieht, ist allerdings unklar. Nach jetzigem Stand werden allein die Leitungsprojekte sicher realisiert, die bis 2027 in Betrieb gehen und deren Bau spätestens 2025 startet. Alle anderen Projekte werden gemäß Paragraf 28q Abs. 8 EnWG nochmals von der Bundesnetzagentur im Rahmen der neuen gemeinsamen Gas- und Wasserstoffnetzentwicklungsplanung evaluiert und könnten demnach noch Streichungen zum Opfer fallen. Auch das Nürnberger Umstellungsprojekt fällt unter diesen Paragrafen, weil es erst 2032 fertiggestellt sein soll. Marktteilnehmer gehen jedenfalls davon aus, dass es gerade bei den Vorhaben nach 2027 noch viel Bewegung geben wird.

 

Am 22. Juli hatten die Fernleitungsnetzbetreiber ihren Antrag für das Wasserstoff-Kernnetz nach einer längeren Hängepartie bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Zwei Wochen hatte sich die Regulierungsbehörde im Anschluss Zeit genommen, diesen zu konsultieren. Spätestens zwei Monate nach Einreichung der Antragsunterlagen muss sie den Antrag genehmigen. Die im Antrag aufgeführten Verteilnetzbetreiber wurden noch einmal separat von der Netzagentur um eine Bestätigung der eingereichten Umrüstungs- oder Neubauvorhaben gebeten, so ein Sprecher der N-Ergie auf energate-Anfrage. Die Frist dazu endete am 9. August, erklärte der Sprecher weiter. /ml

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