Ladeinfrastruktur: Deutschlandnetz nimmt langsam Fahrt auf
Stolpe/Wollin (energate) - Der erste Autobahn-Schnellladepark des Deutschlandnetzes ist an der A21 in Schleswig-Holstein eröffnet worden. Der Schnellladepark steht auf dem unbewirtschafteten Rastplatz Depenauer Moor bei Stolpe und wird von der Autostrom Plus GmbH betrieben, wie das Unternehmen mitteilte. Der neue Ladepark verfügt über vier 400 kW Charger, der Ad-hoc-Ladepreis liegt bei 59 Cent/kWh und es werden alle gängigen Lade-, Giro- und Kreditkarten akzeptiert.
Alle zehn Fahrminuten soll Lademöglichkeit bestehen
Die neu errichtete Schnellladestation ist Teil des bundesweiten Ladeinfrastruktur-Ausbaus durch das Bundesverkehrsministerium. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) betonte anlässlich der Eröffnung die Stärken des zukünftigen Deutschlandnetzes. "Schnell laden, sorgenfrei fahren. Wer mit dem E-Auto unterwegs ist, findet künftig überall eine ultraschnelle Ladesäule." Insgesamt sollen im Deutschlandnetz 1.000 Schnellladepunkte an 200 Standorten an Autobahnen entstehen. Ziel des Bundes ist es, dass alle zehn Fahrminuten Ladesäulen an den Autobahnen zu erreichen sind.
Autostrom Plus bekam im Februar von der zuständigen Autobahn GmbH des Bundes den Zuschlag über die Errichtung und den Betrieb von 99 der 200 geplanten Ladeparks. Die Bietergemeinschaft erhielt in der zweiten Ausschreibungsrunde zum Deutschlandnetz die Lose 3, 4 und 5. Hinter dem Unternehmen steckt ein Konsortium unter Führung der Enercity aus Hannover, der Rheinenergie-Tochter Tank-E, die E-Mobility-Ladetechniksparte von Westfalen Weser Energie aus Paderborn sowie der Tankstellenbetreiber Q1 und das Beratungshaus Drees & Sommer.
EnBW baut weiter an eigenem Schnellladenetz
Auch die baden-württembergische EnBW investiert weiter in den Aufbau ihres Ladenetzes in Deutschland. Der nach Unternehmensangaben größte deutsche Schnellladepunktebetreiber hat in Brandenburg einen weiteren Ladepark in Betrieb genommen. Zwischen Magdeburg und Berlin können E-Mobilisten künftig an 16 Chargern ihr Auto aufladen. Diese verfügen über eine Leistung von bis zu 400 kW, der Strom stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen, teilte EnBW mit. Bis 2030 möchte das Unternehmen 30.000 öffentliche Schnellladepunkte in Deutschland betreiben und investiert dafür jährlich 200 Mio. Euro. /rh