Konsortium forscht an Wasserstoffmotoren
Friedrichshafen (energate) - Ein Konsortium aus sechs Unternehmen und Forschungsstellen will hocheffiziente Wasserstoffverbrennungsmotoren als Antrieb für Blockheizkraftwerke entwickeln. Wie der Hersteller Rolls-Royce mitteilte, soll bei einem Wasserstoffmotor erstmals die gleiche elektrische und thermische Energie erzeugt werden wie bei aktuell verfügbaren Erdgas-Blockheizkraftwerken im größeren Leistungsbereich bis 2,5 MW.
Neben den Herstellern Rolls-Royce und Bosch sind der Stuttgarter Automobilzulieferer Mahle-Konzern, der Schmierstoffspezialist Fuchs Lubricants Germany, die deutsche Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) und die TU München mit von der Partie. Gemeinsam entwickeln sie Komponenten für den Motor, darunter ein Einblasesystem, eine Kolbengruppe und ein Zündsystem, ebenso wie einen neuen Schmierstoff speziell für die Verbrennung von Wasserstoff. Das Forschungsprojekt namens Phoenix (Performance Hydrogen Engine for Industrial and X) wird mit fast 5 Mio. Euro vom Wirtschaftsministerium gefördert. Innerhalb von drei Jahren sollen die Forscher ein Technologiekonzept entwickeln, das eine ausreichende Reife für den Einsatz in einem Prototypen-Vollmotor hat. "Sobald die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff in großem Maßstab sichergestellt ist, wird die im Projekt Phoenix geförderte Technologie der hocheffizienten Wasserstoffblockheizkraftwerke reif sein für ihren Einsatz", sagte Tobias Ostermaier, Präsident der Geschäftseinheit Stationary Power Solutions bei Rolls-Royce Power Systems.
Rolls-Royce setzt auf verschiedene Technologien, darunter Wasserstoffmotoren. Im April 2023 hatte das Unternehmen angekündigt, Elektrolyseure von bis zu 10 MW Leistung am Hauptstandort Friedrichshafen aufzubauen. Mit dem grünen Wasserstoff wolle es Wasserstoffmotoren und Brennstoffzellensysteme testen. Auch andere Forschungsprojekte beschäftigen sich mit Wasserstoffmotoren für Blockheizkraftwerke. Die Eon-Gesellschaft Hansewerk Natur hatte etwa im Jahr 2022 mitgeteilt, erfolgreich 25 Prozent Wasserstoff beigemischt zu haben. /kij