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Kernfusions-Start-up erhält 20 Mio. Euro

Landshut/München (energate) - Der bayerische Entwickler von Fusionsanlagen Proxima Fusion GmbH hat rund 20 Mio. Euro erhalten. Lead-Investor in der Seed-Finanzierungsrunde, also der erstmaligen Finanzierung des Prototypen, war das Schweizer Venture-Capital-Unternehmen Redalpine. Ebenso haben sich Bayern Kapital, der Deep Tech & Climate Fonds und die Max-Planck-Förderstiftung an der Finanzierung beteiligt. Proxima Fusion ist das erste Spin-out aus dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP).

 

Das Geld will Proxima Fusion für die Weiterentwicklung des Hard- und Softwarebereichs sowie für Kernfusions-Spezialisten einsetzen. Ziel ist es, funktionsfähige Fusionsanlagen zu entwickeln.  "Fusionsenergie gilt als großer Hoffnungsträger für die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern", bekräftigt Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital, das Vorhaben des Unternehmens.

 

Bayerisches Start-up forscht seit knapp einem Jahr

 

Das Start-up gründeten ehemalige Wissenschaftler und Ingenieure des Max-Planck IPP, MIT und Google-X im Januar 2023. Ebenfalls 2023 erhielt das Unternehmen in der Pre-Seed-Runde 7,5 Mio. Euro von Investoren. Seitdem forschen sie an der ersten Generation von Fusionskraftwerken auf der Grundlage von quasi-isodynamischen (QI) Stellaratoren mit Hochtemperatur-Supraleitern. Stellaratoren sind torusförmige Anlagen zum magnetischen Einschluss eines heißen Plasmas.

 

Die Forschungen bauen auf den Ergebnissen des Experiments mit dem Versuchsreaktor Wendelstein 7-X (W7-X) des Max-Planck IPP auf. Ziel von Proxima Fusion ist es, bis 2031 ein erste Demonstrationskraftwerk in Deutschland zu entwickeln. Dafür sammelt Proxima Fusion zudem Trainingsdaten. Diese sollen zusammen mit Künstlicher Intelligenz in einen digitalen Zwilling des Kraftwerks integriert werden. Damit lassen sich Berechnungen vor den Experimenten durchführen und genauere Ergebnisse erzielen.

 

CO2-freie Energie durch Kernfusion

 

Kernfusion ist der gegensätzliche Vorgang zur bisherigen Atomenergie. Atome werden nicht gespalten, sondern sollen miteinander verschmelzen. Dabei wird das Prinzip der Sonne nachgeahmt und Wasserstoffkerne zu Heliumkerne verschmolzen. Bei dem Vorgang entsteht CO2-frei Energie. Bislang bestand in der Forschung noch das Problem, dass die aufgewendete Energie zur Verschmelzung höher war als die freigesetzte Energie. Es lassen sich jedoch auch positive Energiebilanzen erzielen, wie ein paar internationale Projekte zeigen. /hp

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