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Kassel will Fernwärme deutlich ausbauen

Kassel (energate) - Die Städtische Werke Energie und Wärme GmbH (EWG) hat einen Fahrplan für den Fernwärmenetzausbau im Kasseler Stadtgebiet vorgelegt. Die dort ausgewiesenen Ausbaugebiete fließen direkt in die kommunale Wärmeplanung der hessischen Stadt ein. "Im Ergebnis streben wir an, statt bisher rund 20.000 Haushalte langfristig bis zu 45.000 Haushalte in Kassel an die Fernwärme anzuschließen", gab Carsten Harkner, Vorsitzender der Geschäftsführung der EWG und Vorstandsvorsitzender der Städtische Werke AG, einen Ausblick. Zum einen soll das Netz verdichtet werden, zum anderen sollen neue Gebiete erschlossen werden.

 

Konkret bedeutet dies, dass die Anschlussleistung von heute 457 auf 637 MW steigt sowie die Trassenlänge von aktuell 180 auf 280 Kilometer. Die entsprechenden Ausbaugebiete hat der Kommunalversorger jahresscharf geplant. Parallel zum Ausbau des Netzes wird die Fernwärmeerzeugung dekarbonisiert. Dafür wird die Wärme aus der Abfallverbrennung im Müllheizkraftwerk genutzt. Aktuell stamme etwa ein Drittel der Fernwärme aus dem Müllheizkraftwerk, die Kapazität soll sich nochmals erhöhen, erläuterte ein Unternehmenssprecher. Zudem sollen Wärmemengen aus der Klärschlamm- und Holzverbrennung hinzukommen.

 

Darüber hinaus sind Investitionen in Großwärmepumpen und Wärmespeicher geplant. "Eine richtungsweisende Wärmeplanung ist ein echter Standortvorteil, denn eine unabhängige, lokale und klimaneutrale Energieversorgung ist auf Dauer günstiger und zieht Unternehmen an", kommentierte der Kasseler Oberbürgermeister Sven Schoeller.

 

Investitionen von knapp 1 Mrd. Euro nötig

 

Rund 670 Mio. Euro sind für den Netzausbau und die Transformation der Erzeugung geplant, führten die Städtischen Werke aus. Zudem sollen weitere 280 Mio. Euro in das Müllheizkraftwerk investiert werden. Sobald das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) den Transformationsplan bestätigt, sind die Umbaumaßnahmen förderfähig. Anschließend werden die Städtischen Werke ins Detail gehen und Maßnahmenpläne für jeweils fünf Jahre vorlegen. /mt

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