Ines startet Marktabfrage für Wasserstoffspeicherbedarf
Berlin (energate) - Die Initiative Energien Speichern (Ines) hat eine Marktabfrage für den künftigen Wasserstoffspeicherbedarf gestartet. Sie soll über zwei Monate laufen. Die Abfrage richte sich an Unternehmen aus dem In- oder Ausland, die beabsichtigen, in Deutschland Wasserstoff zu speichern, teilte Ines dazu mit. Um daran teilzunehmen, ist eine vorherige Registrierung nötig. Dabei sei es nicht zwingend erforderlich, den eigenen Wasserstoffspeicherbedarf bereits genau zu kennen, betonte Ines. Die Marktabfrage (Market Assessment for Hydrogen Storage, MAHS) stelle auch mittelbare Wege bereit, den Speicherbedarf mitzuteilen, etwa über Angaben zum Wasserstoffaufkommen und zur beabsichtigten Verwendung.Das genaue Vorgehen will Ines in einem gesonderten Webinar am 9. April erläutern.
Ines: Differenzverträge auch für Wasserstoffspeicher
"Die MAHS trägt erheblich dazu bei, bestehende Unsicherheiten aufzulösen und schafft so eine wichtige Entscheidungsgrundlage für Politik und Wirtschaft, um die Entwicklung notwendiger Wasserstoffspeicher in Deutschland voranzutreiben", sagte Ines-Geschäftsführer Sebastian Heinermann anlässlich der am 2. April gestarteten Abfrage. Im nächsten Schritt brauche es einen Marktrahmen, der mehr Investitionssicherheit für Speicherbetreiber bringe, so Heinermann weiter.
Der Speicherverband schlägt dahingehend vor, die Differenzverträge auf den Bereich der Wasserstoffspeicher zu übertragen. Sie seien eine Möglichkeit, die regulatorischen Eingriffe auf ein Mindestmaß zu beschränken und erhielten so die marktwirtschaftliche Perspektive für einen Bereich, der - im Unterschied zum Wasserstoffnetz - kein natürliches Monopol sei, so Ines. Der Bund arbeitet derzeit noch an einer Wasserstoffspeicherstrategie, diese soll bis zum Sommer vorliegen.
Neue EU-Pflicht für Speicherbetreiber
Mit der Marktabfrage will Ines aber auch eine gebündelte, bundesweite Datengrundlage für Speicherbetreiber schaffen, die künftig gemäß EU-Binnenmarktverordnung einer neuen Pflicht nachkommen müssen. Denn der darin enthaltene Artikel 8 ("Market assessment for renewable gas and low-carbon gas by LNG and storage system operators") schreibt vor, mindestens alle zwei Jahre eine Marktbewertung für Investitionen in Speicher für erneuerbare und kohlenstoffarme Gase, inklusive Wasserstoff, durchzuführen. Die Ergebnisse müssen sie den jeweiligen Regulierungsbehörden vorlegen. Vor diesem Hintergrund unterstützt die Bundesnetzagentur die nun von Ines gestartete Abfrage ausdrücklich.
Zuvor hatten sich schon einzelne Speicherbetreiber auf den Weg gemacht, die Wasserstoffbedarfe in ihrem Einzugsgebiet abzufragen. Dazu gehören Storengy Deutschland,Uniper Energy Storage und VNG Gasspeicher. EWE und Astora sind sogar schon einen Schritt weiter und haben bereits erste Ergebnisse präsentiert. Bei EWE hatte die Nachfrage mit 30 Registrierungen die Erwartung übertroffen. Auch bei Astora war die Abfrage auf ein großes Interesse am Markt gestoßen. /ml