Industrie hält KI für entscheidend, zögert aber
Berlin (energate) - Die Deutsche Industrie hält die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) für entscheidend, um auch künftig wettbewerbsfähig zu sein. Dies geht aus einer Studie des Digitalverbands Bitkom hervor. 78 Prozent der 604 befragten Unternehmen geben an, KI werde für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie entscheidend sein. Fast alle Teilnehmenden (82 %) finden, Deutschland solle beim Thema KI eine Vorreiterrolle einnehmen.
Umsetzung läuft stockend
"Das enorme Potenzial von KI für die Industrie wird in der Branche zwar erkannt, aber noch längst nicht ausgeschöpft", erklärte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Denn die Integration der Technologie in die unternehmenseigenen Prozesse läuft stockend. 53 Prozent der Studienteilnehmenden geben an, erst einmal abwarten zu wollen, welche Erfahrungen andere Unternehmen beim Einsatz von KI machen. Grund dafür sei fehlendes Know-how (48 %). Dabei meint knapp die Hälfte der befragten Unternehmen, dass die Zeit drängt. Die deutsche Industrie laufe Gefahr, durch die zögerliche Haltung ins Hintertreffen zu geraten, so 43 Prozent der Befragten. "Die deutsche Industrie muss KI schnell und umfassend in ihre Prozesse und Produkte integrieren", so Wintergerst. Es gehe nicht darum, bei einem Hype dabei zu sein, sondern darum, die Produktion effizienter, nachhaltiger und resilienter zu gestalten, so Wintergerst weiter. Weitläufige Einigkeit herrscht beim Thema Bürokratie. 91 Prozent finden, die Politik sollte die Integration von KI-Produkten nicht durch weitreichende Regulierungen erschweren.
Umfassende Anwendungsbereiche identifiziert
An möglichen Anwendungsbereichen für künstliche Intelligenz mangelt es indes nicht. Vor allem der Einsatz im Energiemanagement erscheint den befragten Unternehmen sinnvoll (90 %). Gefolgt von den Bereichen Analytik (75 %), Lagermanagement (65 %), Maschinenkonfiguration (61 %) und Robotik (61 %). Immer noch rund die Hälfte aller an der Umfrage Teilnehmenden macht sich Gedanken über KI-Unterstützung beim Programmieren (52 %) in der Projektplanung, im technischen Management (49 %) oder im Qualitätsmanagement (46 %). /lp