Grüner Wasserstoff wieder günstiger
Bonn (energate) - Nach den Preisanstiegen der Vorwochen führten höhere Temperaturen und eine gestiegene Windeinspeisung zu deutlichen Preisabschlägen an den kurzfristigen Strommärkten in der vergangenen Woche. Die Spotpreise gingen um rund 40 Prozent zurück und notierten im Wochenmittel bei 102 Euro/MWh. Auch die Grenzkosten für grünen Wasserstoff gingen dadurch auf Wochenbasis wesentlich nach unten. Der Hydex Green lag im Wochendurchschnitt bei 190 Euro/MWh (6,34 Euro/kg) und damit 84 Euro/MWh (2,79 Euro/kg) unter dem Wert der Vorwoche.
Der stundenoptimierte Hydex 12 Green vergünstigte sich mit 66 Euro/MWh (2,19 Euro/kg) ebenfalls deutlich und verzeichnete einen Durchschnittswert von 177 Euro/MWh (5,88 Euro/kg). Das untertägige Optimierungspotenzial der Wasserstofferzeugung auf Basis des Hydex 12 Green verringerte sich um 18 Euro/MWh auf 14 Euro/MWh (0,46 Euro/kg).
An den Gasmärkten gingen die Preise vergangene Woche weiter nach oben. Begründet wurden die Preisanstiege vor allem mit den wetterbedingten hohen Ausspeichermengen der Gasspeicher sowie Unsicherheiten über die LNG-Lieferungen aus den USA. Die Spotpreise erhöhten sich im Wochenmittel um 4 Prozent auf 50 Euro/MWh. Dadurch erhöhten sich auch die Grenzkosten für konventionellen Wasserstoff auf Wochenbasis. Der Hydex Grey und Hydex Blue notierten jeweils um 4 Euro höher bei 107 Euro/MWh (3,57 Euro/kg) Hydex Grey bzw. 118 Euro/MWh (3,92 Euro/kg) Hydex Blue.
Grüner Wasserstoff verbesserte vergangene Woche die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber konventionellem Wasserstoff. Der Hyspread "Green-Grey" verringerte sich deutlich um 87 Euro/MWh (2,91 Euro/kg) auf im Mittel 83 Euro/MWh (2,77 Euro/kg). Auf Basis des Hydex 12 Green lag der Hyspread bei 69 Euro/MWh (2,31 Euro/kg). /Andreas Gelfort, E-Bridge Consulting
Der Wasserstoffindex Hydex ist kostenbasiert und bezieht sich auf die kurzfristigen Gestehungskosten von drei verschiedenen Technologien zur Herstellung von Wasserstoff, Elektrolyse (grün), Dampfreformierung, mit (blau) und ohne (grau) CO2-Speicherung. Entwickelt hat ihn das Beratungsunternehmen E-Bridge Consulting, er erscheint wöchentlich im Wasserstoff-Briefing von energate. Den aktuellen Stand finden Sie auch unter: www.e-bridge.de