Grüner Wasserstoff deutlich teurer
Bonn (energate) - Nach dem Preisnachlass in der Vorwoche führten niedrige Temperaturen und eine sehr geringe Windeinspeisung zu deutlichen Preissteigerungen an den kurzfristigen Strommärkten. Die Spotpreise notierten im Wochenmittel rund 34 Prozent höher bei 136 Euro/MWh. Dadurch gingen auch die Grenzkosten von grünem Wasserstoff auf Wochenbasis wesentlich nach oben. Der Hydex Green lag im Wochendurchschnitt bei 243 Euro/MWh (8,09 Euro/kg) und damit 52 Euro/MWh (1,75 Euro/kg) über dem Wert der Vorwoche.
Der stundenoptimierte Hydex 12 Green verteuerte sich mit 41 Euro/MWh (1,36 Euro/kg) ebenfalls deutlich und verzeichnete einen Durchschnittswert von 217 Euro/MWh (7,24 Euro/kg). Das untertägige Optimierungspotenzial der Wasserstofferzeugung auf Basis des Hydex 12 Green erhöhte sich um 12 Euro/MWh auf 25 Euro/MWh (0,85 Euro/kg).
An den Gasmärkten gingen die Preise vergangene Woche weiter nach oben. Getrieben waren die Preisanstiege vor allem vom kalten Wetter, den hohen Ausspeichermengen der Gasspeicher und geringeren Lieferungen aus Norwegen. Die Spotpreise erhöhten sich im Wochenmittel um 3 Prozent auf 53 Euro/MWh. Dadurch erhöhten sich auch die Grenzkosten für konventionellen Wasserstoff auf Wochenbasis. Der Hydex Grey und Hydex Blue notierten jeweils um 4 Euro/MWh höher bei 111 Euro/MWh (3,70 Euro/kg) Hydex Grey bzw. 121 Euro/MWh (4,05 Euro/kg) Hydex Blue.
Grüner Wasserstoff war vergangene Woche weniger wettbewerbsfähig gegenüber konventionellem Wasserstoff. Der Hyspread "Green-Grey" erhöhte sich deutlich um 48 Euro/MWh (1,61 Euro/kg) auf im Mittel 132 Euro/MWh (4,39 Euro/kg). Auf Basis des Hydex 12 Green lag der Hyspread bei 106 Euro/MWh (3,54 Euro/kg).
Der Wasserstoffindex Hydex ist kostenbasiert und bezieht sich auf die kurzfristigen Gestehungskosten von drei verschiedenen Technologien zur Herstellung von Wasserstoff, Elektrolyse (grün), Dampfreformierung, mit (blau) und ohne (grau) CO2-Speicherung. Entwickelt hat ihn das Beratungsunternehmen E-Bridge Consulting, er erscheint wöchentlich im Wasserstoff-Briefing von energate. Den aktuellen Stand finden Sie auch unter: www.e-bridge.de