Grenzkosten von grünem Wasserstoff steigen deutlich an
Bonn (energate) - Die geringere Windeinspeisung, die kühlere Witterung sowie steigende Grundstoffpreise sorgten in der vergangenen Woche für höhere Notierungen an den kurzfristigen Strommärkten. Die Spotpreise erhöhten sich im Mittel um 31 Prozent. Dies führte auch zu einem deutlichen Anstieg bei den Grenzkosten für grünen Wasserstoff auf Wochenbasis. Der Hydex Green erhöhte sich um 41 Euro/MWh (1,35 Euro/kg) und notierte im Durchschnitt bei 138 Euro/MWh (4,58 Euro/kg). Der optimierte Hydex 12 Green verzeichnete in der vergangenen Woche einen Durchschnittswert von 121 Euro/MWh (4,03 Euro/kg). Damit lag das untertägige Optimierungspotenzial der Wasserstofferzeugung auf Basis des Hydex 12 Green bei 16 Euro/MWh (0,55 Euro/kg).
An den kurzfristigen Gasmärkten sorgten die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten sowie LNG-Lieferrückgänge aus den USA ebenfalls für Preisanstiege. Die Spotpreise erhöhten sich auf Wochenbasis um 10 Prozent. Dadurch stiegen auch die Grenzkosten von konventionellem Wasserstoff auf Wochenbasis. Der Hydex Blue und der Hydex Grey erhöhten sich jeweils um 4 Euro/MWh (0,14 Euro/kg) und notierten bei 77 Euro/MWh (2,55 Euro/kg) bzw. 79 Euro/MWh (2,65 Euro/kg).
Grüner Wasserstoff war gegenüber konventionellem Wasserstoff in der vergangenen Woche weniger wettbewerbsfähig als in der Vorwoche. Der Hyspread "Green-Grey" notierte im Durchschnitt bei 58 Euro/MWh (1,94 Euro/kg). Der Hyspread auf Basis des Hydex 12 Green lag im Wochenmittel bei 42 Euro/MWh (1,39 Euro/kg). /Andreas Gelfort, E-Bridge Consulting
Der Wasserstoffindex Hydex ist kostenbasiert und bezieht sich auf die kurzfristigen Gestehungskosten von drei verschiedenen Technologien zur Herstellung von Wasserstoff, Elektrolyse (grün), Dampfreformierung, mit (blau) und ohne (grau) CO2-Speicherung. Entwickelt hat ihn das Beratungsunternehmen E-Bridge Consulting, er erscheint wöchentlich im Wasserstoff-Briefing von energate. Den aktuellen Stand finden Sie auch unter: www.e-bridge.de