Grenzkosten von grünem Wasserstoff gehen zurück
Bonn (energate) - Durch die verstärkte Einspeisung von Windenergie kam es an den kurzfristigen Strommärkten zu einem deutlichen Preisrückgang im Vergleich zur Vorwoche. Die kurzfristigen Strompreise sanken dabei um 39 Prozent. Infolgedessen reduzierten sich auch die Grenzkosten für grünen Wasserstoff auf Wochenbasis. Der Hydex Green fiel um 58 Euro/MWh (1,95 Euro/kg) und lag im Durchschnitt bei 107 Euro/MWh (3,55 Euro/kg).
Der optimierte Hydex 12 Green verzeichnete in der vergangenen Woche einen Durchschnittswert von 67 Euro/MWh (2,23 Euro/kg). Das untertägige Optimierungspotenzial der Wasserstofferzeugung auf Basis des Hydex 12 Green lag bei 40 Euro/MWh (1,32 Euro/kg).
Trotz der weltweit zunehmenden geopolitischen Spannungen, die als Ursache für die steigenden Gaspreise gelten, sind die Spotpreise für Gas in der vergangenen Woche um 6 Prozent gesunken. Dies ist auf den weiterhin reibungslosen Gastransport durch die Ukraine in der letzten Woche zurückzuführen. Dadurch gaben auch die Grenzkosten für konventionellen Wasserstoff auf Wochenbasis nach. Der Hydex Grey und der Hydex Blue verringerten sich jeweils um 3 Euro/MWh (0,11 Euro/kg) und notierten bei 86 Euro/MWh (2,85 Euro/kg) bzw. 97 Euro/MWh (3,23 Euro/kg).
Grüner Wasserstoff erhöhte in der vergangenen Woche die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber konventionellem Wasserstoff. Der Hyspread "Green-Grey" ging um 55 Euro/MWh (1,84 Euro/kg) zurück und notierte im Durchschnitt bei 21 Euro/MWh (0,70 Euro/kg). Auf Basis des Hydex 12 Green lag der Hyspread im Wochenmittel im negativen Bereich bei -19 Euro/MWh (-0,62 Euro/kg). /Andreas Gelfort, E-Bridge Consulting
Der Wasserstoffindex Hydex ist kostenbasiert und bezieht sich auf die kurzfristigen Gestehungskosten von drei verschiedenen Technologien zur Herstellung von Wasserstoff, Elektrolyse (grün), Dampfreformierung, mit (blau) und ohne (grau) CO2-Speicherung. Entwickelt hat ihn das Beratungsunternehmen E-Bridge Consulting, er erscheint wöchentlich im Wasserstoff-Briefing von energate. Den aktuellen Stand finden Sie auch unter: www.e-bridge.de