Grenzkosten für grünen Wasserstoff höher
Bonn (energate) - Eine sehr geringe Windeinspeisung führte trotz hoher Solarerzeugung und milden Temperaturen in der vergangenen Woche zu steigende Notierungen an den kurzfristigen Strommärkten. Die Spotpreise stiegen auf Wochenbasis deutlich und notierten im Mittel 13 Prozent höher bei 87 Euro/MWh. Dadurch erhöhten sich auch die Grenzkosten von grünem Wasserstoff auf Wochenbasis. Der Hydex Green lag im Wochendurchschnitt bei 167 Euro/MWh (5,56 Euro/kg) und damit 20 Euro/MWh (0,66 Euro/kg) über dem Wert der Vorwoche.
Der stundenoptimierte Hydex12 Green erhöhte sich mit 26 Euro/MWh (0,84 Euro/kg) und verzeichnete einen Durchschnittswert von 133 Euro/MWh (4,42 Euro/kg). Das untertägige Optimierungspotenzial der Wasserstofferzeugung auf Basis des Hydex12 Green verringerte sich um 5 Euro/MWh auf 34 Euro/MWh (1,14 Euro/kg). An den Gasmärkten kam es vergangene Woche zu leichten Preisanstiegen trotz einer ruhigen Handelswoche über die Ostertage. Die Spotpreise erhöhten sich im Wochenmittel um 3 Prozent auf 36 Euro/MWh. Dadurch stiegen auch die Grenzkosten für konventionellen Wasserstoff auf Wochenbasis an. Der Hydex Grey und Hydex Blue erhöhten sich um 2 beziehungsweise 1 Euro/MWh und notierten bei 85 Euro/MWh (2,83 Euro/kg) für den Hydex Grey und 98 Euro/MWh (3,26 Euro/kg) für den Hydex Blue.
Grüner Wasserstoff war vergangene Woche weniger wettbewerbsfähiger gegenüber konventionellem Wasserstoff. Der Hyspread "Green-Grey" erhöhte sich um 18 Euro/MWh (0,60 Euro/kg) auf im Mittel 82 Euro/MWh (2,73 Euro/kg). Auf Basis des Hydex12 Green lag der Hyspread bei 48 Euro/MWh (1,59 Euro/kg). /Andreas Gelfort, E-Bridge Consulting
Der Wasserstoffindex Hydex ist kostenbasiert und bezieht sich auf die kurzfristigen Gestehungskosten von drei verschiedenen Technologien zur Herstellung von Wasserstoff, Elektrolyse (grün), Dampfreformierung, mit (blau) und ohne (grau) CO2-Speicherung. Entwickelt hat ihn das Beratungsunternehmen E-Bridge Consulting, er erscheint wöchentlich im Wasserstoff-Briefing von energate. Den aktuellen Stand finden Sie auch unter: www.e-bridge.de