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Erneuerbare erreichen 56 Prozent

Berlin/Stuttgart (energate) - Erneuerbare Energien haben in den ersten drei Quartalen des Jahres rund 56 Prozent des Bruttostromverbrauchs gedeckt. Das zeigen vorläufige Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das einem Plus von knapp vier Prozentpunkten. Der Bruttostromverbrauch lag in den Berichtsmonaten bei 386 Mrd. kWh, im Vorjahreszeitraum waren es 384 Mrd. kWh.

 

In den bisherigen Monaten des Jahres 2024 betrug der Anteil der Erneuerbaren jeweils mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs und lag zwischen 53 und 59 Prozent. "Dass mittlerweile konstant mehr als jede zweite Kilowattstunde Strom, die in Deutschland verbraucht wird, erneuerbar ist, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. Sie mahnte allerdings, der Netzausbau müsse mit dem der Erneuerbaren Schritt halten.

 

Erneuerbare auch wichtiger bei Stromerzeugung

 

Auch gemessen an der Bruttostromerzeugung stieg der Erneuerbarenanteil. Wind, Solar & Co. kamen in den ersten drei Quartalen des Jahres auf knapp 59 Prozent. Das waren ebenfalls vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahreszeitraum. Die gesamte Bruttostromerzeugung lag laut den Berechnungen in den ersten drei Quartalen 2024 bei 366 Mrd. kWh und war damit gut zwei Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum (374 Mrd. kWh).

 

Insgesamt wurden gut 217 Mrd. kWh Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt (Quartal 1-3 2023: 201 Mrd. kWh). Davon stammten rund 80 Mrd. kWh aus Wind an Land, knapp 65 Mrd. kWh aus Photovoltaik, rund 33 Mrd. kWh aus Biomasse - einschließlich biogenen Siedlungsabfällen. Etwa 19 Mrd. kWh stammten aus Wind auf See und 17 Mrd. kWh aus Wasserkraft. Aus konventionellen Energieträgern wurden rund 149 Mrd. kWh erzeugt. Im Vorjahreszeitraum waren es noch gut 166 Mrd. kWh.

 

Photovoltaik bricht laut Berechnungen Rekord

 

Laut ZSW und BDEW ist insbesondere der Beitrag der Solarenergie deutlich gestiegen. Die Photovoltaik habe 15 Prozent mehr Strom erzeugt als im Vorjahreszeitraum. Laut den Berechnungen erzeugten PV-Anlagen in Deutschland im Juni mit 10,1 Mrd. kWh erstmals mehr als 10 Mrd. kWh Strom innerhalb eines Monats. Im Juli wurde dieser Rekord mit 10,6 Mrd. kWh sogar noch getoppt. Im August war die PV-Erzeugung mit wiederum 10,1 Mrd. kWh den dritten Monat in Folge zweistellig. Grund hierfür sei der hohe Zubau von PV-Anlagen im vergangenen und laufenden Jahr.

 

Hinter der Zukunft der Erneuerbarenförderung stehen unterdessen aktuell so manche Fragezeichen. Die Bundesregierung hatte im Juni in ihrer Wachstumsinitiative eine Reform der Erneuerbarenförderung vorgeschlagen. Dazu gehört im ersten Schritt, dass Neuanlagen ab dem 1. Januar 2025 bei negativen Großhandelspreisen grundsätzlich keine Förderung mehr erhalten sollen. Perspektivisch soll die Erneuerbarenförderung dann in einen Kapazitätsmechanismus übergehen. Dagegen gab es zuletzt aber deutlichen Widerspruch. So wurden im Rahmen der jüngsten Sitzung der Plattform klimaneutrales Stromsystem deutlich, dass eine Mehrheit der Branchenvertreter gegen eine Umstellung der Erneuerbarenförderung ist. /kij

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