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Elektromobilität wird durch Vorbehalte gebremst

Berlin (energate) - Nur wenige Deutsche wollen E-Autos kaufen, trotz wachsendem Interesse an nachhaltiger Mobilität. Die "Tüv Mobility Studie 2024" zeigt: Hohe Kosten und Zweifel an der Umweltfreundlichkeit bremsen den Mobilitätswandel. Bei der Befragung gaben demnach 51 Prozent an, dass sie kein Elektrofahrzeug kaufen wollen. Lediglich 27 Prozent zogen die Anschaffung eines E-Autos ernsthaft in Betracht. Die Hauptgründe seien demnach hohe Anschaffungskosten, geringe Reichweiten und unzureichende Ladeinfrastruktur.

 

Aber auch an der Umweltfreundlichkeit der Fahrzeuge zweifelten 44 Prozent. 18 Prozent haben Sicherheitsbedenken, 2022 waren es noch 11 Prozent. Dabei spielten vor allem Sorgen vor Batteriebränden bei Unfällen (68 Prozent), aber auch generellen Problemen mit der Batterie (80 Prozent) eine Rolle. Michael Fübi, Präsident des Tüv-Verbands, betonte die Sicherheit und Klimavorteile von E-Autos: "Aus technischer Sicht sind Elektroautos nicht mehr oder weniger gefährlich als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Das gilt auch für das Brandrisiko." Gleichzeitig forderte er einen konsequenten Ausbau der Ladeinfrastruktur, besonders in Städten, da öffentliche Ladepunkte hier "immer noch Mangelware" seien.

 

61 Prozent für Tempolimit

 

Insgesamt unterstützen 61 Prozent der Befragten eine stärkere Förderung der E-Mobilität, ebenfalls 61 Prozent sprachen sich für ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen aus. Keine Mehrheiten finden dagegen Maßnahmen, die den Autoverkehr verdrängen oder stark verteuern. Darunter fällt auch die Ablehnung der Einrichtung von Umweltzonen, in denen keine Verbrenner mehr fahren dürfen (52 Prozent), zusätzliche kostenpflichtige öffentliche Parkzonen (54 Prozent) oder die Ablehnung einer Einführung einer City-Maut in Großstädten (56 Prozent). Aus der Befragung geht zudem hervor, dass vier von fünf Befragten (80 Prozent) ein eigenes Auto besitzen, rund 58 Prozent ein herkömmliches Fahrrad und 20 Prozent ein Elektrorad.

 

Benachteiligung von Radfahrern und Fußgängern

 

Außerdem kam bei der Mobilitätsstudie heraus, dass die Mehrheit der Deutschen (58 Prozent) die Aufteilung des Verkehrsraums für ungerecht hält. Die Hälfte der Befragten (51 Prozent) gab an, dass Radfahrer benachteiligt seien, 41 Prozent sahen dies auch für Fußgänger. Bei der Gefährdung von Verkehrsteilnehmern gaben 88 und 87 Prozent der Befragten Fahrradfahrer und E-Scooter-Fahrer als besonders gefährdet an. "Die Neugestaltung des Verkehrsraumes ist die Kernaufgabe für eine nachhaltige und sichere Mobilität", schloss Fübi aus den Ergebnissen. /hp

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