Edeka plant mit Bio-CNG-LKW
Verden (energate) - Der Lebensmittelkonzern Edeka setzt statt auf E-LKW auf eine Flotte mit CNG-Antrieb. Nachdem Edeka Rhein Ruhr bereits 2024 einen Vertrag mit der niederländischen OG Clean Fuels unterzeichnet hatte, folgt jetzt die Edeka Nordbayern Sachsen-Thüringen (NST). Die Umstellung von Diesel auf Bio-CNG soll schrittweise erfolgen. Das neue Logistikzentrum in Marktredwitz im bayerischen Landkreis Wunsiedel macht den Anfang mit zunächst fünf CNG-LKW. Dafür baut OG Clean Fuels am Standort eine neue Tankstelle, auch die öffentlich zugängliche in Wunsiedel kann Edeka nutzen.
Bis Ende des Jahres will NST auf bis zu 25 Fahrzeuge mit CNG-Antrieb aufstocken, insgesamt soll sich die Flotte in den kommenden fünf Jahren auf 150 Fahrzeuge erhöhen. "Wir haben den Einsatz aller alternativen Antriebe geprüft und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Bio-CNG der nachhaltigste Antrieb für Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen ist", sagte der für Transportmanagement zuständige Bereichsleiter Alexander Tuks. Rund 900 Lebensmittelmärkte im nördlichen Bayern, in Thüringen und im Osten Deutschlands sollen so nahezu klimaneutral beliefert werden.
Kraftstoffkosten und Fahrzeuge sind günstiger
Neben der Reichweite sprechen auch finanzielle Vorteile für Bio-CNG. Die Schwerlastfahrzeuge sind in der Anschaffung deutlich günstiger als die E-Variante. Zudem profitiert Edeka von Preisvorteilen von Bio-CNG gegenüber Diesel. Dafür ist unter anderem die THG-Quote verantwortlich aber auch die steigende CO2-Abgabe von derzeit 55 Euro pro Tonne auf Kraftstoffe. Das Bio-CNG für den deutschen Markt beschafften die eigenen Händler aus der niederländischen Zentrale, erläuterte ein Unternehmenssprecher der OG Clean Fuels. Inzwischen setzt der deutsche Marktführer mit 150 eigenen Tankstellen nur noch auf Bio-CNG aus Gülle und Mist und nicht mehr auf Stroh, was früher über den Vorlieferanten Verbio lief.
Für die Transportkunden, darunter neben Edeka auch DHL, Transgourmet oder Heidelberger Materials, baut OG Clean Fuels zum Teil "Hoftankstellen" und zum Teil Kombinationen als halb-öffentliche Tankstellen, an denen einzelne Zapfsäulen reserviert sind. Zudem können die Schwerlastfahrzeuge die öffentlichen CNG-Tankstellen mitnutzen, die OG Clean Fuels von Stadtwerken übernommen hat und zum Teil auf die LKW-Betankung umrüstet. An die Umrüstung eines Standortes von PKW auf LKW könne man kein pauschales Preisschild hängen, erläuterte der Unternehmenssprecher auf Nachfrage. Viel hänge davon ab, wie alt der Standort und der technische Zustand sei. /mt