DSW21 strebt Aufhebungsvertrag mit Heim an
Dortmund (energate) - Die Dortmunder Stadtwerke (DSW21) streben nach der Bruchlandung der Vertriebsgesellschaft Stadtenergie eine Trennung von der Vorstandsvorsitzenden Heike Heim an. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal (SPD), soll dazu nun Gespräche mit Heim aufnehmen. Dies habe das Kontrollgremium nun beschlossen, teilte die DSW21 mit. Ziel der Gespräche sei ein Aufhebungsvertrag. Ein aktiver Rücktritt der DSW-Chefin, von dem die Lokalpresse berichtet hatte, hat bislang also nicht stattgefunden.
DSW21 zahlt Westenergie Kompensation
Die Vertriebstochter Stadtenergie hatte in den Jahren 2022 und 2023 in großem Umfang fehlerhafte Abrechnungen erstellt. Das Unternehmen hatte die "Unregelmäßigkeiten" im Mai öffentlich gemacht. Wie es dazu kam, ist bislang unklar. Im Raum steht aber ein Manipulationsverdacht.
Die Energietochter DEW21 stellte entsprechende Rückstellungen in die Bilanz für 2023 ein. Nun konkretisierte der Mutterkonzern DSW21 auch die wirtschaftlichen Folgen. Die Energietochter werde die eigentlich erwartete Ausschüttung in Höhe von 30 Mio. Euro an den Mutterkonzern nicht leisten. Zugleich entrichtet die Energiegesellschaft eine Kompensationszahlung an den DEW-Mitgesellschafter Westenergie für die ausbleibenden Ausschüttungen. Diese Kompensation beläuft sich auf knapp 12 Mio. Euro. Insgesamt beläuft sich der wirtschaftliche Schaden der DSW21 damit auf 46 Mio. Euro. Damit ist der laut vorläufiger Bilanz eigentlich erwartete Vorsteuergewinn in Höhe von 52 Mio. Euro nahezu vollständig aufgezehrt.
Der Dortmunder Versorger hat zudem die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und spricht selbst im Zusammenhang mit den Unregelmäßigkeiten bei der Stadtenergie von "Anhaltspunkten für Rechtsverstöße". Eine verantwortliche Führungskraft hatte die DEW21 zudem freigestellt. Der Schaden, der bei der Stadtenergie entstanden ist, beziffern die Beteiligten auf 74 Mio. Euro, davon entfallen allein 36 Mio. Euro auf Rückzahlungen an Kunden. /rb