Day-Ahead notiert bei 395 Euro
Essen (energate) - Die Strompreise steigen am Donnerstag auf Rekordniveau. Der Day-Ahead liegt bei 395,34 Euro/MWh, im kurzfristigen Handel werden in der 17. Stunde 936,28 Euro/MWh fällig. In insgesamt dreizehn Stunden liegt der Preis bei über 400 Euro/MWh, eine weitere notiert bei 295,66 Euro/MWh. Besonders teuer wird es in den Stunden acht, neun, 15, 16, 17 und 18. In diesen Stunden liegt der Handelspreis bei jeweils über 600 Euro/MWh.
Nur eine technische Panne an der Strombörse Epex Spot führte in diesem Jahr zu noch höheren Preisen. Bereits die Handelspreise am Vortag waren auf Rekordniveau, werden am Donnerstag jedoch nochmals deutlich überschritten. Marktexperten warnten bereits Anfang November davor, dass die Energiekrise noch "lange nicht vorbei" sei. Bereits am Mittwoch fiel die Windeinspeisung marginal aus. Für den Donnerstag erwarten Wetterexperten sogar eine höhere PV- als Windeinspeisung. Windspitzen von gerade mal 2.500 MWh sorgen dafür, dass Kohle- und Gaskraftwerke unter Volllast laufen müssen.
Deutschland ist mit den Preisspitzen nicht alleine. Auch in den Niederlanden, Österreich und Belgien wird es sehr teuer. So notiert der niederländische Day-Ahead bei 355,58 Euro/MWh, in Österreich werden 358,87 Euro/MWh fällig. Der Day-Ahead in Belgien landet bei 276,65 Euro/MWh. Auch in der Schweiz wird es nicht günstig, mit einem Day-Ahead von 174,85 Euro/MWh erreicht der eidgenössische Handel jedoch nicht ganz die Preisspitzen der europäischen Nachbarn.
Fossile Energieträger springen ein
Bereits im November sorgte eine Dunkelflaute für außergewöhnlich hohe Strompreise. Da der Wind den ganzen November untypisch wenig wehte, war die öffentliche Nettostromerzeugung stark von fossilen Energieträgern abhängig. Im dritten Quartal 2024 stammte die Stromerzeugung zu 63,4 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im November 2024 lag der Anteil der Erneuerbaren jedoch nur bei rund 51 Prozent. Aufgefangen wurde dieser Rückgang vor allem durch mehr Laufzeit der Gaskraftwerke, die im November rund 17 Prozent Anteil an der Stromerzeugung hatten. Zum Vergleich: Im November 2024 erzeugten Onshore-Windanlagen rund 10.234 Mio. kWh Strom. Im Vorjahr waren es noch 14.139 Mio. kWh. Bei den Gaskraftwerken lag der Wert im Jahr 2023 bei 4.451 Mio. kWh, in diesem Jahr bei 6.436 Mio. kWh. /rh