BP kündigt "fundamentale" Kurskorrektur an
London (energate) - BP sieht sich vor einem "fundamentalen Strategieschwenk". Im Fokus dieser Neuausrichtung sollen die wirtschaftliche Performance und die entsprechenden Erträge der Aktionäre stehen. So kündigte es der CEO Murray Auchincloss bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für 2024 an. "Es wird kein Weiter-so im Business as usual geben", sagte er. Unter dieser Prämisse würden zahlreiche Vorhaben, die den Renditeerwartungen nicht entsprechen konnten, "gestoppt oder pausiert". Konkrete Details zum Strategieschwenk will das Management allerdings erst in knapp zwei Wochen öffentlich machen - auf dem nächsten Kapitalmarkttag am 26. Februar.
Vieles deutet darauf hin, dass der angekündigte Strategieschwenk das klassische Kerngeschäft von BP rund um Öl und Gas stärker in den Vordergrund rückt. In dem Bereich sieht Auchincloss sein Unternehmen "sehr gut positioniert". Ohnedies war Auchincloss in seinem ersten Jahr als CEO und als Nachfolger von Bernard Looney von dessen stärker auf Dekarbonisierung ausgerichteten Strategie abgewichen. So lagerte er etwa die Offshore-Windkraftaktivitäten in ein Joint Venture aus. Mit Equinor hat unlängst ein weiterer großer Öl- und Gaskonzern angekündigt, seine Strategie stärker auf das Kerngeschäft und die Erträge der Aktionäre auszurichten.
Sparprogramm zeigt Wirkung
Ungeachtet der angekündigten Kurskorrektur bei BP soll der britische Konzern auch künftig weiter einem CO2-Reduktionspfad folgen, hieß es. Dies solle allerdings weniger kostenintensiv als in der Vergangenheit geschehen. Dazu passt, dass CFO Kate Thomson die Fortschritte eines laufenden Kosteneffizienzprogramms betonte, das allein 2024 umgerechnet rund 770 Mio. Euro an Einsparungen gebracht habe. Kostendisziplin, so Thomson, bleibe eine Richtschnur für die nächste Zukunft. Mit Verweis auf die hohen Kosten hat BP unlängst seine Raffinerie am Standort Gelsenkirchen in Nordrhein-Westfalen zum Verkauf gestellt.
Deutliche Gewinneinbuße im Jahr 2024
Das Geschäftsjahr 2024 beendete BP mit einem deutlichen Gewinnrückgang. Der Ertrag vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Adjusted Ebitda) sank um 13 Prozent auf umgerechnet 36,8 Mrd. Euro. Ein Treiber dieser Entwicklung war der im Vergleich zum Vorjahr gesunkene Ölpreis. Bei BP schlug sich dies unter anderem in kleineren Raffinerie-Margen und niedrigeren Handelsergebnissen nieder. /pa