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EEX wächst Richtung Norden

Leipzig (energate) - Die Energiebörse EEX erweitert ab dem 25. März ihren Terminhandel Richtung Norden. "Solch eine Hinzunahme neuer Märkte wirkt sich positiv auf die Gesamtliquidität aus", ordnete der Vorstandsvorsitzende der EEX, Peter Reitz, im Interview mit energate ein. Das neue Produktangebot umfasst finanziell abgewickelte Grundlast-Futures für alle zwölf skandinavischen Gebotszonen in Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden.

 

Viele der Börsenkunden sind nicht nur in einem Markt aktiv, sondern handeln auch Märkte gegeneinander mit sogenannten Spreads. Damit steigen die Umsätze in weniger liquiden Märkten - wie in der Vergangenheit bereits in Griechenland oder den Niederlanden beobachtet. Im Fall der skandinavisch-deutschen Annäherung macht Reitz unter anderem die Erneuerbaren-Branche als Gewinner aus. "Für Betreiber von dänischen Windparks dürfte eine Absicherung über den deutschen Markt attraktiver sein und damit der Spread-Handel zwischen einem dänischen und einem deutschen Future", erläuterte er im Gespräch mit energate. Und das wiederum könne auch hierzulande die Liquidität erhöhen. Die neuen langfristigen Kontrakte mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren können Marktteilnehmer etwa zur Absicherung ihrer PPA einsetzen.

 

Zonale Futures und tägliche Preisindizes

 

Skandinavien hat seit mehr als einem Jahrzehnt ein Liquiditätsproblem auf den Strommärkten. Gleichzeitig nahmen die Forderungen von Marktteilnehmern zu, diesem Trend durch die Einführung von zonalen Futures entgegenzuwirken, berichtete die EEX bei der Ankündigung der Markterweiterung. Ab dem 25. März wird die Leipziger Energiebörse täglich Abrechnungspreise für alle Gebotszonen veröffentlichen und somit die Transparenz in der Region erhöhen.

 

Talfahrt überwunden

 

Der deutsche Markt hat sich unterdessen nach dem Einbruch im Jahr 2022 durch die Gaskrise erholt. Für 2023 meldete die Börse deutliche Zuwächse. Grund hierfür: Die Preise und damit auch die zu hinterlegenden Sicherheitsleistungen, die sogenannten Margin Calls, sind gesunken. "Damit wird wieder mehr Kapital bei den Unternehmen frei", erläuterte Reitz. Auch für das laufende Jahr gab sich der CEO optimistisch, dass die Umsätze nochmals steigen können.

 

Verzerrende Faktoren außerhalb des Handelsmarktes wie die Kraftwerksstrategie will Reitz mit seinen Mitarbeitern indes genau im Auge behalten. "Wichtig ist, dass es am Ende ein Paket wird, das keine negativen Auswirkungen auf den Großhandelsmarkt hat. Insofern werden wir die Umsetzung sehr eng begleiten", sagte er. Die Bundesregierung bereitet derzeit die Ausschreibung für große, wasserstofffähige Kraftwerke mit einem Gesamtvolumen von 10.000 MW vor. /mt /sd

 

Das vollständige Interview mit dem EEX-Vorstandsvorsitzenden Peter Reitz lesen Sie im heutigen Add-on Strom.

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